Die Macht der Suggestion hat auch bei mir wunderbar
geklappt.
Das muß ich schon sagen.
Zu Anfang habe ich geglaubt, daß Marvin der Doktor ist.
Dann hat er aber so überzeugend das Unschuldslamm
gespielt, daß ich bald schon der Vermutung erlegen bin, Cesar könne unter
Wahnvorstellungen leiden und sich die ganze Geschichte mit dem Doktor nur
einbilden.
Wie krank im Kopf muß ein Mensch sein, um sich so eine
Welt aufzubauen, wie die in den Tunneln unter Las Vegas, um die Leute da unten
für sich knechten zu lassen ?
Aber, ich muß schon sagen, das Prinzip hat gut funktioniert.
Wer in der richtigen Welt nicht genügend Aufmerksamkeit
erhält, schafft sich eben seine eigene Welt und geht als Herrscher daraus
hervor.
Allerdings war Marvin ein grausamer Herrscher, der nicht
damit leben konnte, wenn jemand drohte die Gemeinschaft zu verlassen.
Diese Menschen mußten ihr Verlangen nach Freiheit mit dem
Tod bezahlen.
Der junge Finn war ihm allerdings schon lange vor dem
Eintreten in die Gemeinschaft auf die Schliche gekommen.
Er hatte die Aufmerksamkeit von Marvin gesucht.
Finn wußte genau auf was er sich einlassen würde, als er
mit ihm ging.
Aber das sollte erst später herauskommen.
Wie Finn Marvin erzählt hatte, war er auf der Suche nach
seiner Schwester.
Von ihr hatte er alles über den Doktor erfahren und sich
deshalb in Marvins Nähe begeben, um seine Schwester finden zu können.
Die traurige Wahrheit allerdings ist, daß sie sein erstes
Opfer war.
Reid war heute wieder der Macher des Spiels.
Erst einmal sein unerschöpfliches Wissen.
Dann die Art, wie er sich das Vertrauen von Cesar
erschlichen hat.
Und natürlich wie er Marvin um den kleinen Finger wickeln
konnte, um von ihm den Ablageort von Finns Schwester zu erfahren.
Richtig froh bin ich, daß er am Ende erfahren durfte, seine Mutter hat ihn bei ihrer Reise nicht vergessen.
Sie beginnt nur endlich ein wenig Unabhängigkeit zu
genießen.
Ist doch schön zu wissen.
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